Unser Thementisch auf der GML 2012 – ein Resumee

Das Thementischformat bei der GML 2012 an der FU Berlin wurde in diesem Jahr neu eingeführt und mit einer Stunde pro Beitrag veranschlagt. Für unser Projekt eine Gelegenheit, die grundlegende Idee und Herangehensweise von LeMo vorzustellen und mit potentiellen Nutzern ins Gespräch zu kommen…  The roundtable format at the GML 2012, held at Freie Universität Berlin, was newly introduced this year and scheduled one hour per speaker. It was a good opportunity for us to introduce the basic idea and strategy of our project LeMo and to meet potential users.
Our conclusion:
We recognized a need for a cross-platform tool for easy data analysis, like the one we are developing. However, most e-learning providers do not consider Learning Analytics to be a helpful method for analysis. Data privacy and didactic value rank very high.

Wir konnten uns über zahlreiche Anwesenheiten freuen. Insgesamt kamen 25 Teilnehmer und alle verfügbaren Plätze waren besetzt.
Nach einer Einführung und kurzen Projektvorstellung führten wir eine kleine Umfrage unter den Teilnehmenden durch, um zu erfahren, wie diese bisher Daten auf den Lernplattformen auswerten. Da die Tische mitten im Raum nicht verrückt werden konnten, disponierten wir von unserer geplanten Methode „Bühne“ um und führten die Befragung in Form einer Abstimmung mit Handheben durch (siehe unten).

——————————————-

Eine kurze Zusammenstellung der Ergebnisse unserer kleinen Befragung:

Teilnehmer: 25

1. Frage: „Mit wie vielen Lernplattformen arbeiten Sie beruflich?“

keine: 0
eine: 4
zwei: 8
drei oder mehr: 13

2. Frage: „Welche Werkzeuge nutzen Sie, um die Daten der Nutzer Ihrer Lernplattform auszuwerten?“

keine: 4
Plattforminterne Tools: 15
Externe Anwendungen: 5

3. Frage: „Wie zufrieden sind Sie mit den Auswerungsmöglichkeiten des Tools, welches Sie nutzen?“

Bei dieser Frage hatten wir an eine Aufstellung im Raum gedacht, was ein Kontinuum zur Auswahl gegeben hätte, so behalten wir uns mit einer zwei-stufigen Merkmalsausprägung – zufrieden und nicht zufrieden.

zufrieden mit
Plattforminterner Analyse: 2
Externer Analyse: 3

nicht zufrieden mit
interner Analyse: 2
externer Analyse: 1

Auch wenn die letzte Frage vorsichtiger betrachtet wird, können wir doch ablesen, dass die meisten Interessenten mit mehreren Plattformen arbeiten und bislang zumeist nur interne Tools zur Auswertung der Daten benutzen.

——————————————-

Für das anschließende World-Café teilten sich die Besucher nahezu gleichermaßen auf.

Das Thema Datenschutz erhielt den größten Zulauf und führte im Verlauf zu den hitzigsten Diskussionen. Zu diesem Thema wurden bisherige Erfahrungen zu Datenschutz im Kontext der Auswertung von Lernerdaten ausgetauscht.

Im Bereich Vision wurde nach der Walt-Disney-Methode mögliche Zukunftsscenarien aufgezeigt. Dabei zeigte sich der Bedarf an Aufklärung über das Thema Data-Mining und es wurde diskutiert, ob nicht eine einfache Bewertung der Materialien durch die Anwender die Methodik – also Data-Mining – ersetzen könnte. Auch weitere Vorbehalte bezogen auf die Eignung der Methode und bezogen auf den Datenschutz wurden deutlich. Dagegen entgegnete ein Teilnehmer:  „Wenn Google, Facebook & Co seit Jahren Daten sammeln und wirtschaftlichen Gewinn machen, dann müssen wir etwas Sinnvolles über das Lernen herausfinden…“

Im dritten Bereich des World-Cafés – Visualisierung – wurde eine Einführung in das Feld der Datenvisualisierung gegeben und einige typische Visualisierungen, wie wir sie verwenden, vorgestellt und in einer kleinen Umfrage bewertet.

 

Unser Fazit:

Aus den Ergebnissen der kleinen Befragung zur Datenauswertung und auch aus der hohen Beiteiligung können wir schließen, dass ein plattformübergreifendes Werkzeug zur einfachen Datenauswertung, wie wir es entwickeln, auf einen Bedarf trifft.
Das Thema Datenschutz erhält für LeMo einen zentralen Stellenwert, da es die technische Realisierbarkeit des Projektes beeinflusst und gleichzeitig eine hohe Unsicherheit bei den Zuständigen und hohe emotionale Beteiligung bei den Anwendern mit sich bringt. Learning Analytics wird – obwohl es bereits im  Horizon Report „Higher Education von 2011 und erneut im aktuellen Report von 2012 als eine der Zukunftstechnologien der nächsten Jahre benannt wurde – nicht selbstverständlich als gewinnbringende Untersuchungsmethode bei eLearning-Anbietern gesehen.

Den zeitlichen Rahmen werden wir bei kommenden Beiträgen noch ein wenig mehr im Auge behalten.
Alles in allem war es für uns eine lehrreiche Arbeitssituation, in der sich allen Beteiligten interessante Diskussionsfelder und neue Perspektiven eröffneten.